Nenn mich alten Nebel. Ich mag den Begriff "Krypto" einfach nicht. Im Jahr 2011 war es in der Tat eine klare Kategorie, mit nur einer Art von Krypto - Bitcoin. Heutzutage hat er als Begriff seine Bedeutung verloren und könnte allenfalls zu einem Rückschritt im Verständnis führen.

Das obige Diagramm von Fidelity ist ein typisches Beispiel. Sie schlägt vor, dass Kunden 40 % ihres Vermögens konservativ in "Aktien", 59 % in "festverzinsliche Wertpapiere" und die restlichen 1 % in "Krypto" investieren sollten.

Diese Kategorisierungen sind bedeutungslos, da es sich bei Krypto in den meisten Fällen um Aktien handelt. In anderen Fällen handelt es sich bei Krypto um festverzinsliche Wertpapiere.

Nehmen wir zum Beispiel den MKR-Token. Es basiert auf dem Ethereum-Netzwerk und gehört zu den Top 100 Krypto-Assets nach Gesamtmarktkapitalisierung auf CoinGecko. Sie denken vielleicht, dass es zu Crypto gehört, aber halten Sie durch, als MKR-Inhaber haben Sie das Recht, Einnahmen von MakerDAO zu erhalten.

MakerDAO ist eigentlich eine Offshore-Bank, die Ihnen Rechte wie Rückkäufe, Stimmrecht und das Recht gewährt, nach der Entschädigung von Gläubigern im Konkurs verbleibende Vermögenswerte zu beanspruchen. Das ist Gerechtigkeit! Ja, der Kauf von MKR ist wirtschaftlich gleichwertig mit dem Kauf von Aktien einer US-Bank.

In ähnlicher Weise ist der DAI-Token ein Zahlungstool, das von MakerDAO auf Ethereum (auch bekannt als Stablecoin) ausgegeben wird und nach Gesamtmarktkapitalisierung auf CoinGecko auf Platz 25 liegt. Es klingt auch nach Krypto. Aber abgesehen davon, dass DAI an den Dollar gekoppelt ist, zahlt es auch Zinsen von 5 %. Damit gehören sie unbestreitbar zur Kategorie der festverzinslichen Wertpapiere, genau wie unversicherte verzinsliche Konten bei US-Banken.

Also, was genau ist Krypto?

Der Begriff "Krypto" beschreibt eher eine Datenbanktechnologie als eine Anlageklasse. Verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Optionen und Sparkonten (oder verschiedene Kombinationen davon) können in Crypto-Datenbanken aufgezeichnet und gespeichert werden, genau wie die MKR-Ausgabe auf Ethereum (einer der beliebtesten Crypto-Datenbanken). Diese Crypto-Datenbanken gehören zur gleichen Kategorie wie Azure SQL-Datenbanken oder Oracle-Datenbanken. Sie erfassen Vermögenswerte, sind aber selbst keine Vermögenswerte.

Jetzt können Sie verstehen, warum es absurd ist, dass Fidelity seinen Kunden empfiehlt, 99 % in Aktien + festverzinsliche Wertpapiere und 1 % in Krypto zu investieren. Dies ist ein kategorischer Fehler, ähnlich wie Fidelity, das den Leuten rät, 99 % Eigenkapital + festverzinsliche Wertpapiere zu halten und die restlichen 1 % in einer Oracle-Datenbank zu speichern.

Kunden zu sagen, dass sie 1 % ihres Vermögens in generische Vermögenswerte investieren sollen, die in einer Oracle-Datenbank gespeichert sind, ist nicht nur ein kategorischer Fehler. Das klingt ziemlich leichtsinnig. Oracle-Datenbanken enthalten alle Arten von verrückten Finanzinformationen, einschließlich Sportwetten und Zero Days to Expiration (0DTE)-Optionen. Was Crypto-Datenbanken betrifft, so sind sie berüchtigt dafür, dass sie voller Finanzbetrügereien wie Ponzi-Schemata sind.

Krypto bezieht sich nicht auf eine Anlageklasse, sondern auf eine Datenbanktechnologie, die das Auftreten eines Vermögenswerts beschreibt. Das Beste, was Sie tun können, ist, den Begriff ganz loszuwerden.

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